Der Wachdienst auf Borkum

Aktualisiert: 11.11.202

Jede Station im ZWRD-K hat andere Abläufe und Vorgehensweisen. Wie sieht der Dienst auf Borkum aus? Hier ein typischer Tag an einer der vier Wachstation auf der Insel Borkum.

Der Wachdienst auf Borkum ist an den vier Strände und im Laufe einer Saison sehr unterschiedlich: In der Hauptsaison gelten andere Dienstzeiten als in der Nebensaison, die Anzahl der Gäste im Badebereich schwankt nicht nur wetter- und wassertemperaturbedingt, sondern auch von Strand zu Strand. Und die Anzahl der Einsätze jeglicher Art ist sehr verschieden: Es kann an dem einen Strand tagelang bei einfachen Routineaufgaben bleiben und einen Strand weiter sind die Rettungsschwimmer pausenlos gefordert.

©Marcel Siegert / Philipp Hoffmann Nachfolgend eine Auflistung von Aufgaben und Abläufen die für alle fünf Strände als „typisch“ bezeichnet werden können.

Dienstvorbereitung

Der Dienstbeginn ist je nach Strand und Saison zwischen 9:00 und 10:00 Uhr. Vor Beginn der Badezeit gibt es noch einiges zu tun:
  • Die Station muß für den Tag vorbereitet werden
  • die Zugangswege von Sandverwehungen freigeräumt werden
  • der aktuelle Wetterberichte abgeholt und aufgehängt werden
  • die Boote kontrolliert und betankt
  • das Sanitätsmaterial überprüft und einsatzbereit zurecht gelegt werden
  • Rettungsgeräte an die Wasserkante gebracht werden
  • Umkleiden gereinigt
  • Gezeitentafel beschriftet
  • angeschwemmter und sonstiger Unrat entfernt und
  • ein gemeinsames Frühstück eingenommen werden

Die Badezeit

Um 10:00 Uhr (Nebensaison 10:30 Uhr) wird die DLRG-Flagge gehißt und damit weithin sichtbar die Badezeit eröffnet. Ab diesem Zeitpunkt ist ein Teil der Wachmannschaft an der Wasserkante im Einsatz und hat durchgängig den Badebetrieb im Auge. Dies geschieht vorwiegend von der Kutze (dem Wachwagen) aus, aber auch mit dem IRB, als Strandstreife, mit dem Rettungsbrett, schwimmerisch oder dem Kayak.
Bilder DLRG-Wachdienst Borkum Bilder DLRG-Wachdienst Borkum Bilder DLRG-Wachdienst Borkum
Der andere Teil der Mannschaft versieht überwiegend an der Station ihren Dienst, wobei regelmäßig durchgewechselt wird. An der Station ist eine der Hauptaufgaben die Erste-Hilfe, vom „Pflaster kleben“ bis hin zu schweren Erste-Hilfe-Einsätzen mit lebenserhaltenden Maßnahmen: Am Strand sind die Rettungsschwimmer die ersten Glieder in der Rettungskette und dafür verantwortlich, Patienten optimal erstzuversorgen bis der Rettungswagen, Notarzt oder auch Rettungshubschrauber übernimmt.
Daneben gilt es ausgebüxte Nachwuchsentdecker für ihre Eltern ausfindig zu machen, Fragen rund um die Insel und den Wachdienst zu beantworten und die Einhaltung der Strandordnung im Auge zu behalten. Einen festen Part bildet ein tägliches Schwimmtraining und regelmäßige Ersten-Hilfe-Übungen.
Bilder DLRG-Wachdienst Borkum Bilder DLRG-Wachdienst Borkum Bilder DLRG-Wachdienst Borkum
Langeweile ist in der Hauptsaison ausgeschloßen. Wobei auch hier differenziert werden muß zwischen den einzelnen Bädern, wo zum Teil ziemliche Unterschiede bezüglich der anfallenden Arbeiten bestehen. Und gerade in der Vor- und Nachsaison ticken die Uhren auf Borkum sehr viel gemächlicher.

Dienstnachbereitung

Auch mit Ende der Badezeit, dies ist jahreszeitlich bedingt zwischen 16:30 und 18:00 Uhr, setzt der Strandbetrieb nicht schlagartig aus. Darum folgt noch eine abschließenden halben Stunde Dienstzeit. Diese wird dazu genutzt, das Material zu verstauen, die letzten Suchmeldungen abzuarbeiten, aufzuräumen und nach einer Dienstbesprechung die Station ordentlich zu hinterlassen.

Einen schönen Bericht über einen zufälligen Wach(all)tag auf Borkum hat Lisa auf dem Campus-Blog der Lingener Hochschule veröffentlich.